Gruppendynamik - Basis fachlichen Handelns

Ein gruppendynamischer Ansatz in der Jugendhilfe erkennt die Gruppe der betreuten Peers als entscheidende Ressource für die Entwicklung jedes ihrer Mitglieder. Die Gruppe mit ihrer Dynamik, den sie leitenden Werten und sozialen Normen ist das zentrale Arbeitsfeld der Fachkräfte, auf das sich fachliches Wahrnehmen und Handeln richten.

 

Als forschende, lernende Gemeinschaft übernehmen die Betreuer*innen die Verantwortung in jedem einzelnen Fall und schaffen die Bedingungen, damit die Jugendhilfe-Einrichtung zu einem wahrnehmbar wirksamen Ort der persönlichen Entwicklung und Bildung für jeden dort betreuten jungen Menschen wird. Dies stellt das Team vor die Aufgabe, durch gezielte Entwicklungsimpulse Lernprozesse in Gang zu setzen, die zu neuen, nachhaltigen Erfahrungen führen. Diese eröffnen dem jungen Menschen konstruktive Handlungsmöglichkeiten, die ihn seinen Entwicklungszielen näher bringen.

 

Ein Klima zu erzeugen, das von der Idee der Entwicklung bestimmt wird, gelingt nur auf dem Weg der Kooperation mit allen Beteiligten. Diese wird im Kontakt mit den Jugendlichen zu einer – Eltern wohlvertrauten – Auseinandersetzung, die die jungen Menschen als Gegenüber ernst nimmt und ihnen signalisiert, dass es um sie als Person, ihr Potenzial und ihre Perspektive geht. So werden sie situativ mit einer erwachsenen Autorität konfrontiert, die nicht auf Machtmittel und Anpassungszwang setzt, so dass Vertrauen und Verbundenheit als Basis bewahrt werden.