Ein gutes Fundament hält

Historie

Im Jahre 1987 ergriffen engagierte Mitarbeiter*innen die Initiative, um ein bereits bestehendes therapeutisches Heim und eine Tagesstätte für Jugendliche in der Adalbertstraße in Eigenregie zu führen. Zu diesem Zwecke wurde ein Verein gegründet, mit dem die Trägerschaft der Einrichtung in der Adalbertstraße übernommen wurde. Die Geschichten erzählen, dass man sich nicht auf einen kurzen Namen einigen konnte, Inhalt und die Professionen sollten im Namen vorkommen – so wurde es ein sprachliches Ungetüm: heilpädagogisch-psychotherapeutische Kinder- und Jugendhilfe e.V..

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Im Jahre 1987 ergriffen engagierte Mitarbeiter*innen die Initiative, um ein bereits bestehendes therapeutisches Heim und eine Tagesstätte für Jugendliche in der Adalbertstraße in Eigenregie zu führen. Zu diesem Zwecke wurde ein Verein gegründet, mit dem die Trägerschaft der Einrichtung in der Adalbertstraße übernommen wurde. Die Geschichten erzählen, dass man sich nicht auf einen kurzen Namen einigen konnte, Inhalt und die Professionen sollten im Namen vorkommen – so wurde es ein sprachliches Ungetüm: heilpädagogisch-psychotherapeutische Kinder- und Jugendhilfe e.V.

 

Kaum gegründet und mit der Heimaufsicht im Kontakt kam es am 1. Januar 1988 zur Übernahme der Einrichtung. Ein kleines Heim mit zwei Gruppen und eine heilpädagogische Tagesstätte – insgesamt 35 Kinder und Jugendliche mitten in Schwabing wurden betreut und versorgt von 20 Personen. Leitung, Hauswirtschaft, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – nahezu alle Beschäftigten waren gleichzeitig Vereinsmitglied, spürten und übernahmen die Verantwortung, die sich daraus ergab und entwickelten in rasendem Tempo Ideen und Konzepte.

 

Neben aller zeitlichen Belastung und schlaflosen Nächten war viel Spaß dabei – Lust am Ausprobieren, Experimentieren und das große Ziel: Fachlich begründete und ernstgemeinte therapeutische und pädagogische Arbeit mit Jugendlichen umzusetzen. Mit Jugendlichen, die sonst in der Jugendhilfe durch das Raster fallen.

 

Ausufernde Konferenzen, Großsupervisionen, Arbeitsgruppen zur Konzeptarbeit, Austausch und Reflexion der Arbeit mit den Jugendlichen – alles ganz im Stil der 80er Jahre und voller Energie. Eine aufregende, intensive Zeit, in der die therapeutische und pädagogische Fachlichkeit Fundamente setzte und zeigte, dass man stationäre Einrichtungen für stark belastete Jugendliche sehr wohl zu einem Zuhause machen kann. Die »Schwierigsten« sind von Anbeginn die Zielgruppe, der sich hpkj verschreibt – die als liebenswerte Herausforderung gesehen wird.

 

Die respektvolle Haltung gegenüber den Betreuten, die Ablehnung von hierarchischen, entmündigenden Helferbeziehungen, das ernsthafte Interesse an Menschen und ihrer Entwicklung und die Anforderung, sich mit aller Kompetenz in deren Dienst zu stellen – das ist der Boden, auf dem hpkj seit seiner Gründung steht.

 

Ein gutes Fundament hält. Die Werte im Leitbild sind noch immer Respekt, Partizipation, Entwicklungsfähigkeit. Andere Zeiten, andere Persönlichkeiten, andere Rahmenbedingungen, andere Erfordernisse – die jeweiligen Bedarfe ermitteln wir und entwerfen passende Angebote, reflektieren unsere Arbeit und entwickeln unsere Strukturen. Heute sind wir ein Verein mit Aufsichtsrat – eine demokratische und zukunftsfähige Struktur.

 

Auch die Erwartung an das zeitliche Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entspricht mittlerweile der heutigen Realität jeder/s Einzelnen. Effektive Sitzungsabläufe und eine gut funktionierende Gesamtverwaltung – das gehört heute zu unserem Alltag. Man könnte sagen: Wir sind erwachsener, professioneller geworden – wir sind wir geblieben, in veränderten Zeiten.